PHOTO TREKKING



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Buchobjekt, 12 x 18 cm 32 Seiten Text (Englisch), 66 Farbabbildungen
Halbsteife Broschur mit Gummibandverschluss, Cover Siebdruck, handgebunden

Auflage 50 Stk., nummeriert und signiert
Vorzugsausgabe: 1/50 - 15/50 inklusive einem wählbaren Sujet aus der Serie afterimages #1-3, nummeriert und signiert
2014

Ein Selbstversuch, um durch wiederholtes Erkunden eines finnischen Naturschutzgebietes zu Fuß und mit Kamera, also mittels körperlicher Erfahrung und aus der fotografischen Praxis heraus, sowie der simultan durchgeführten Beobachtung des eigenen Seh- u. Fotografierverhaltens die Grundbedingungen einer "fotografischen Wahrnehmung" zu erforschen.
Als Objekt bündelt der Notizblock die entstandenen Fotografien und Texte zu einer chronologischen Narration, die an die Struktur eines Seismogramms erinnern mag: während die Texte in protokollarischem sowie persönlichem Ton einen konstanten Wahrnehmungs- und Reflexionsprozess verzeichnen, quasi buchstäblich den Weg zu den Bildern beschreiben, erscheinen die einzelnen Bilder folglich wie die spitzen Ausschläge des Seismogramms während einer starken Erschütterung - sie manifestieren den fotografischen Moment, der sich in der Serialität seines Auftretens und der Wiederholung des Motivs (Wege, Bäume, Ausblicke) beinahe selbst in Frage stellt. Text und Bild dokumentieren im Zusammenspiel folglich den initiierten Prozess sowie die Entwicklung von Begriffen bzw. Theoremen, die Wandlung von der praktischen Erfahrung über das Sprachliche zu einer fiktiven Theorie und theoretischer Fiktion.
Der Akt des Durchblätternd des Blocks sowie das Format des Blocks ermöglichen den Leserinnen und Betrachterinnen einen intimen Einblick in den erlebten Wahrnehmungsprozess. Gleichzeitig lassen sich die körperlichen und zeitlichen Aspekte der angewandten Methode und der einhergegangenen Begriffsbildung, die am besten mit dem Begriff "processing" umschrieben werden kann, in der Betrachtung und auch auf einer körperlichen Ebene nachvollziehen. Diese fiktive und doch faktische Studie nähert sich dem Akt des Fotografierens als soziokulturellem Habitus und Kulturtechnik aus der Perspektive einer fotografisch forschenden Fotografin und kann aber auch als Beschäftigung mit dem Wesen und den Bedingungen einer künstlerischen Forschung und Wissensproduktion gelesen werden.